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Gerade wir Frauen stehen gerne vor dem Spiegel und finden immer wieder etwas, was uns nicht passt. Ich kann hier nur für mich sprechen und euch mitgeben, wie ich gelernt habe, mit diesem Thema umzugehen.

Geschrieben am 1. Oktober 2020

Gerade wir Frauen stehen gerne vor dem Spiegel und finden immer wieder etwas, was uns nicht passt. Ich kann hier nur für mich sprechen und euch mitgeben, wie ich gelernt habe, mit diesem Thema umzugehen. Egal, was ich gegessen habe, wie viel Sport ich gemacht habe, an meinem Bauch finde ich z.B. immer etwas auszusetzen. Diese Selbstkritik wurde in den letzten zwei Jahren immer stärker und zugleich ganz schön anstrengend und deshalb habe ich beschlossen, ab sofort damit aufzuhören, weil es mich gestresst hat und ich endlich kapiert habe, meinen Körper so zu akzeptieren wie er eben ist.

Beim Sport gebe ich mein Bestes, um besser bzw. fitter zu werden und meinen Körper in jene Form zu bekommen, wie ich es für mein Empfinden schön finde. Und, er ist bereits in Form und es hat sich in den letzten Monaten einiges getan, auf das ich stolz sein kann, anstelle wieder zu nörgeln!!! Wenn man nämlich nie zufrieden ist, nimmt es einem ganz schön viel an Selbstbewusstsein weg und zugleich verdirbt es einem die gute Laune.



Zu oft habe ich mich dabei erwischt, andere um ihre Figur zu beneiden, speziell jene, die bei weitem nicht so viel Sport betreiben wie ich oder gar essen können, was sie wollen. In solchen Momenten habe ich oft die Motivation zum Trainieren verloren, weil ich mir gedacht habe, bringt eh alles nichts, ich werde eben nie so aussehen und wozu reiße ich mir dann den Ar*** noch auf!?  Doch diese Einstellung hat mir nicht gefallen, denn mir macht mein „Healthy“ Lifestyle Spaß und ich will mir durch solche blöden und total unnötigen Gedanken keinen Kopf mehr machen müssen. Falls ich jedoch einen schlechten Tag habe und Zweifel auftauchen, denke ich an folgendes: Fakt ist, jeder Körper ist anders! Obwohl mir das bewusst ist, wurde es mir bei der Arbeit in der Wiener Staatsoper noch etwas klarer. Nämlich beim Anblick der athletischen Körper der Tänzer und Tänzerinnen vom Wiener Staatsopernballett. Alle trainieren sie täglich schweißtreibende Stunden im Ballettsaal, doch trotzdem haben sie unterschiedliche Körper. So hat der Eine pralle Muskeln inklusive einem Sixpack und der Andere ist so dünn und schlacksig, sodass man nie glauben würde, dass dieser Tänzer tatsächlich bei jeder Vorstellung auf der Bühne einen Hochleistungssport betreibt. Der Punkt ist, das egal, wieviel Sport jeder selber macht, trotzdem jeder anders aussieht und das ist auch gut so, oder?


10 Tipps, die mir geholfen haben, meinen Körper zu akzeptieren:

1.Bewege dich! Egal welche Sportart, es gibt so unglaublich viel Auswahl. Versuche dich für eine Aktivität zu begeistern, denn Sport ist ein großartiges Hobby. Ich habe den regelmäßigen Sport auch erst vor zwei Jahren für mich entdeckt und ich kann nicht mehr ohne!

2.Lasse Lebensmittel weg bzw. reduziere sie in deinem Alltag, welche dir nicht gut tun. Auch wenn es eine Umstellung ist, oder es eine Zeit braucht, bis man herausfindet, was einem gut tut, es zahlt sich aus. Es kann sich auch immer wieder ändern, wie sich auch Lebenssituationen ändern können.

3.Alkohol ist Gift für den Körper. Ich trinke seit Monaten kaum, bis keinen Alkohol und ich liebe es, am Wochenende fit und munter aufzuwachen. Wenn ich mich betrinke, dann, wenn der Anlass & die Stimmung passt aber dann so richtig. Wenn schon, denn schon. Sonst lasse ich es lieber bleiben.

4.Zieh Kleidung an, in der du dich wohl fühlst. Zu enge Hosen sind nicht nur unbequem sondern auch kontraproduktiv für dein Wohlbefinden.

5.Stelle dich vor den Spiegel und zähle auf, was dir an deiner Figur gefällt. Mache dir selber Komplimente. Selbst bei den Stellen, mit denen du nicht so zufrieden bist, sie gehören zu dir. Wenn sie dich stören, tu etwas, du alleine hast die Kontrolle über deinen Körper.

6.Es gibt immer wieder Tage, an denen dein Körper macht was er will. Ob Wasserablagerungen nach einem Flug, ein aufgeblähter Bauch während der Periode oder was auch immer. Nimm es hin und versuche, nicht mit Druck diesen Zustand ändern zu wollen. In ein, zwei Tagen ist alles wieder beim Alten.

7.Fotos auf Instagram & Co, als Inspiration und Motivation sehen und nicht glauben, diese Personen sehen in allen Lebenslagen immer so aus. Licht, einstudierte Posen, Kleidung und Photoshop zaubern schnell mal einen überperfekten Körper. Online ist eben so einiges möglich, also nicht blenden lassen.

8.Ein/e Personal Trainer/in aber auch ein Besuch bei einem/r Ernährungsberater/in können einiges bewirken und dazu beitragen, dass man sich wohler fühlt.

9.Sportkleidung die richtig sitzt. In diversen Studios (Gym, Yoga, Pilates, Boxen, etc.) wird man immer Spiegel finden und wenn man sich schon mit einem hochroten Schädel anblickt, dann soll zumindest der Body nicht unvorteilhaft aussehen, oder?

10.Die Waage nicht zu ernst nehmen. Sie kann einem ganz schön in den Wahnsinn treiben und die angezeigte Zahl ist von vielen Faktoren abhängig. So z.B. Wasser im Körper aber auch Muskelmasse kann ein anderes Gewicht anzeigen, als man vielleicht erwarten würde. Ich stelle mich nur 1x im Monat auf dieses Ding, um ca. zu wissen, ob ich mein Gewicht gehalten habe und ja, ich habe trotz Low Carb Diät meine 58 Kilo gehalten. Anfangs war ich enttäuscht, doch hey, ich habe an Muskeln zugelegt und das ist ja ein Fortschritt.

Auch wenn das alles klischeehaft klingt, mir hat es geholfen und ich habe mich schon lange nicht mehr so gut gefühlt. Da können einem noch so viele Freunde sagen, dass man eine gute Figur hat, wenn man es selbst nicht anerkennt, bringt einem das rein gar nichts. Daher, steht zu eurem Körper, habt ihn lieb und tut etwas für ihn, damit er gesund und munter bleibt. Den Zustand und die Form habt alleine ihr in der Hand. Dass es leicht ist, kann ich euch nicht versprechen, denn ich habe selbst über Jahre dafür gebraucht, aber besser jetzt als nie.


XOXO Anna